Erstes Trainingslager der Inline-Alpin-Nationalmannschaft
(von Dr. Wolfgang Schrader)

 

 Historisches Ereignis

Erstmals in ihrer noch jungen Geschichte präsentierte sich die vor Kurzem aus der Taufe gehobene Inline-Alpin-Nationalmannschaft des Deutschen Rollsport- und Inlineverbandes (DRIV) der Öffentlichkeit. Dem Ruf von Nationaltrainer Joe Woertz nach Neukirchen in den Bayerischen Wald folgten die Athleten nur allzu gerne, galt es doch den Saisonauftakt einzuläuten und sich untereinander im Team näher kennen zu lernen. Zudem eilte der Anlage am „Hohen Bogen“ der Ruf voraus, über einen Lift zu verfügen, was aufgrund der Erleichterung beim Aufstieg eine höhere Trainingsintensität versprach. Im Gefolge des Trosses befanden sich neben einigen Eltern auch Mitglieder der Sportkommission Skateboard, Inline und Alpin (SK-SIA), der Unterabteilung im DRIV, die für die Organisation der Nationalmannschaft verantwortlich zeichnet.

 Initiation der Athleten

Da sich Sportler und Funktionäre zum ersten Male persönlich gegenübertraten, bestand bei allen ein dringendes Bedürfnis, sich untereinander bekannt zu machen. Das Hotel „Klosterhof“ empfahl sich mit eigenem Konferenzsaal, ausgezeichneter Gastronomie, Schwimmbad, Sauna und Fitnessraum als ideale Örtlichkeit für diesen Zweck.

Im Anschluss an die Begrüßung der Rennläufer durch Gabriele Brenner, Vorsitzende der SK-SIA, und Teamchef Egbert Scholtes, standen für eine geballte Weitergabe der nötigsten Informationen die ebenfalls angereisten Mitglieder des SK-SIA-Teams zur Verfügung: Ernst Knipschild, als Technischer Delegierter Inline-Alpin, Michael Kampmann, stellvertretender Vorsitzender, und Dr. Wolfgang Schrader, Referent Organisation und Marketing.

Da den Anwesenden viele Fragen unter den Nägeln brannten und die Funktionäre wichtige Inhalte weiterzugeben hatten, verzögerte sich der eigentliche Höhepunkt des Abends auf die späten Nachtstunden. Endlich war es dann so weit. Per Händedruck, versehen mit den persönlichen Glückwünschen, hieß Gabriele Brenner die Nationalfahrer in der Mannschaft willkommen und überreichte als äußere Zeichen der Zugehörigkeit jedem T-Shirt, Käppi und Hose. Der hohe ideelle Wert der Kleidungsstücke, mit dem Logo des DRIV und der Aufschrift „Nationalmannschaft Inline-Alpin“ versehen, war den sichtlich stolzen Mienen der Athleten deutlich zu entnehmen.

 Trainingsbetrieb

Konnten die freundlichen und ermunternden Worte des Nationaltrainers am ersten Trainingstag die von Unsicherheit geprägte Spannung bereits abschwächen, so wirkte das Befahren der Strecke gänzlich befreiend. Mit dem Aufbau der Stangen, die vom anwesenden Ralf Güntert (Powerglide-System) zur Verfügung gestellt wurden, kehrte Geschäftigkeit und Trainingsroutine ein. Beeindruckt zeigten sich die Sportler von der Anlage, die neben dem Liftbetrieb auch ein ideales Trainingsgelände bot. Schnell wurde allen Beteiligten klar, dass mit Joe Woertz nicht nur ein äußerst kompetenter und erfahrener, sondern auch ein psychologisch geschulter Fachmann für das Amt als Nationaltrainer verpflichtet worden war.

Technische Elemente im Wechsel mit Zeit- und Trainingsläufen sorgten für hohe Intensität und eine gelungene Rhythmisierung des Trainingstages. Auf die rechtschaffen Müden wartete ein üppiges Abendessen im Hotel.

     

 Diskussionen, Gespräche und Neuigkeiten

Auch der zweite Abend diente dem Austausch und dem Informationsfluss. Die Vereinbarkeit vertraglicher Bindungen einzelner Sportler an Sponsoren mit den Vorgaben der DRIV kristallisierte sich ebenso als Brennpunktthema heraus, wie anstehende Änderungen in der Wettkampfordnung. Dass schließlich in allen wesentlichen Punkten Einigung hergestellt werden konnte, war als Ergebnis eines von gegenseitiger Akzeptanz geprägten Diskurses zu werten.

Im Laufe des Abends traf die Geschäftsführerin des Bayerischen Rollsport- und Inlineverbandes (BRIV), Frau Ingrid Taschner ein. Teamchef Egbert Scholtes nahm dies zum Anlass, um die Gründung eines Bayernteams bekannt zu geben, dem in Kürze eine bayerische Fördergruppe folgen werde. Als Grund für die Konstituierung nannte Scholtes den dringenden Bedarf einer systematischen Talentförderung auf Länder- bzw. auf regionaler Ebene. Er zeigte sich überzeugt, dass andere Bundesländer diesem Beispiel folgen werden.

 Blick in die Zukunft

Der erfolgreiche Verlauf beider Trainingstage in sportlicher wie in atmosphärischer Hinsicht stärkte alle Anwesenden in ihrer Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein und optimistisch in die Zukunft blicken zu dürfen. Steht auch die dauerhafte Finanzierung der Nationalmannschaft noch auf wackeligen Füßen, so hat das Trainingslager doch gezeigt, dass mit Engagement, Teamgeist und Optimismus viel zu bewegen ist. Entsprechend positiv fielen die abschließenden Worte von Teamsprecher, Funktionären und Nationaltrainer aus.

Angetan von den Bedingungen kamen Funktionäre und Vertreter der Liftgesellschaft überein, das nächste Trainingslager ebenfalls nach Neukirchen zu verlegen und obendrein die Deutsche Meisterschaft 2002 im Riesenslalom am 27. Juli vor Ort unter Flutlicht auszutragen.